- Gdingen
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Gdịngen,polnisch Gdynia ['gdinja], 1939-45 Gotenhafen, Stadtkreis in der Woiwodschaft Pommern, Polen, Hafenstadt an der Westseite der Danziger Bucht, 0-52 m über dem Meeresspiegel, grenzt im Westen an die Kaschub. Schweiz und bildet mit Zoppot und Danzig die Städteballung »Dreistadt« (polnisch Trójmiasto), 251 600 Einwohner; Akademie für Kriegsmarine, Seehochschule, Institute der Danziger Universität, Institut für Seefischerei, für Meeresbiologie und für See- und Tropenmedizin; mehrere Museen (für Stadtgeschichte, Seestreitkräfte, Ozeanographie mit Meeresaquarium u. a.), Musiktheater (seit 1979). Im Stadtteil Orloff (polnisch Orłowo) Seebad (135 m lange hölzerne Mole von 1935). Hafenwirtschaft, Schiffbau und Handel bestimmen die Wirtschaft. Neben den drei Werften der Stadt sind der Bau kältetechnischer Anlagen, rundfunktechnische, Fisch- und Fleischverarbeitungsindustrie, Maschinenbau und elektrotechnische Industrie bedeutsam. In Gdingen befinden sich der wichtigste polnische Stückgut- und der zweitgrößte polnische Massengüterhafen, besonders für den Umschlag von Kohle aus Oberschlesien (seit 1933); außerdem Fischerei- und Passagierhafen.Gdingen, 1253 erstmals erwähnt, gehörte bis 1309 zu Pommerellen, 1309-1466 dem Deutschen Orden, danach bis 1772 zum Königreich Polen, fiel 1772 an Preußen, kam 1920 wieder an Polen, gehörte 1939-45 unter dem Namen Gotenhafen zum Deutschen Reich. Bis 1920 war Gdingen ein Fischerdorf (1 300 Einwohner), wurde dann als günstigster Hafenplatz des polnischen Korridors zum Kriegs- und Handelshafen ausgebaut und erhielt 1926 Stadtrecht. Die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Stadt (deutscher Ostseekriegshafen) wurde nach 1945 wieder aufgebaut.
Universal-Lexikon. 2012.